Die Kette Strassenbau – Rodung – Landwirtschaft – Ödland ist das primäre Problem. Dazu kommen aber auch Gefahren und Risiken für die bereits erworbenen Waldflächen. Diese können nicht einfach sich selbst überlassen werden. Es braucht regelmässige Kontrollgänge durch Parkwächter, kombiniert mit einer Überwachung durch Fotofallen.
- Pflanzendiebstahl Mehrfach wurden von einzelnen spezialisierten Personen gezielt seltene und besonders wertvolle Orchideen und Bromelien aus den Schutzwäldern entfernt. Diese können weiter verkauft werden. Selbst bei geringen Mengen kann dies für bestimmte Arten fatal sein.
- Illegale Siedlung Ohne Aufsicht würden sich über kurz oder lang einzelne Familien ansiedeln. Auf kleinen Rodungsflächen würden Hütten gebaut und die Anpflanzungen für die Selbstversorgung (Bananen etc.) würden sich sukzessive in den Wald erstrecken.
- Holzschlag Einzelne Baumarten mit besonders hochwertigem Holz werden gezielt geschlagen, mit der Motorsäge im Wald in Bretter zersägt und per Pferd abtransportiert. Dies kann ziemlich unauffällig geschehen.
- Bergbau Das grosse, akute und aktuelle Problem ist der Gold-Bergbau. Der Staat Ecuador hat in der Amtsperiode der vorherigen Regierung an verschiedene Firmen in vier Provinzen Konzessionen für Gold-Bergbau abgegeben. Dazu gehört auch die Provinz Carchi. Probebohrungen dieser Firmen sind nur unter gewissen Bedingungen gestattet, die allerdings längst nicht immer eingehalten werden. Zudem ist dadurch eine Art Goldrausch entstanden, der in einem Nachbartal zu wildem Bergbau durch bewaffnete Private geführt hat. Es entstanden mafiöse Strukturen, welche auch die ansässige Bevölkerung unterworfen hat, so dass diese Zone Mitte 2019 von der ecuadorianischen Armee und Polizei geräumt werden musste.
Es besteht ein Risiko, dass ähnliche Verhältnisse im Bereich des Dracula Reservates entstehen könnten. EcoMinga hat daher eine lokale Informationskampagne gestartet, die bei Behörden, NGOs, Polizei, Armee und zahlreichen Privaten auf grosses Interesse gestossen ist. Zwar ist eine Mehrheit der Bevölkerung gegen den Bergbau, aber eine Minderheit sieht darin auch Chancen auf Arbeitsplätze, die im Tal rar sind.